Elternbildungsanlass Ausgang, Party, Alkohol und Co.

20. Januar 2020, Pfarreiheim Wauwil

Jugendliche sind auf der Suche nach eigenen Lebensstilen und können grenzenlos sein, wenn es um Party, Ausgang und Alkohol geht. Um den Eltern aufzuzeigen, wie sie damit umgehen können, wenn sie feststellen, dass ihr Kind mit Drogen in Kontakt kommt, wurden sie am Montagabend, 20. Januar 2020 zu einem Elternbildungsanlass eingeladen. Da sich sehr viele Interessierte angemeldet haben, musste die Veranstaltung aus Platzgründen kurzfristig ins Pfarreiheim verlegt werden.

In ihrem Referat vermittelte Christina Meyer von «Akzent Prävention und Suchttherapie» auf erfrischende und unterhaltsame Art Informationen zum Konsumverhalten von Jugendlichen und erläuterte, welche Anzeichen auf Alkohol- und Drogenprobleme schliessen können. Die Teilnehmenden erfuhren, dass Jugendliche meist im Alter von ca. 15 Jahren zum ersten Mal Tabak, E-Zigaretten, Alkohol, Cannabis, Shishas, Schnupf oder auch Snus ausprobieren. Der Griff zu härteren Drogen oder auch Partydrogen wie Ecstasy oder Kokain erfolgt in der Regel erst nach über 18 Jahren. Frau Meyer klärte die Eltern auch über gesetzliche Aspekte auf. Bier, Biermischgetränke und Zigaretten dürfen bereits ab 16 Jahren gekauft werden, gebrannte Spirituosen und deren Mischgetränke erst ab 18. Vermutet man, dass das Kind trinkt, raucht oder Cannabis konsumiert, ist es zunächst wichtig, das Gespräch zu suchen. Frau Meyer erklärte die Wirkungsweise von Drogen im Gehirn und zeigte auf, weshalb es keinen Sinn macht, an Jugendliche heranzutreten, wenn sie betrunken oder zugedröhnt sind. Besser ist es, bis zum nächsten Morgen zu warten, dann aber zeitig das Kind anzusprechen. Vorwürfe und Verbote bringen nichts. Wichtiger ist es, beim Kind nachzufragen, warum und in welcher Situation es Drogen genommen hat. War es bloss ein einmaliges Ausprobieren? War Gruppendruck im Spiel? Hat es Probleme, welche es mit Drogenkonsum versucht zu verdrängen? Für Jugendliche ist es wichtig zu spüren, dass ihr Umfeld sich für sie interessiert und besorgt ist, wenn sie zu Drogen greifen. Im Anschluss an das Referat diskutierten die Anwesenden in kleineren Gruppen einzelne Fallbeispiele. Was tun, wenn man bei der Tochter im Zimmer Haschisch findet? Wie soll man reagieren, wenn der Sohn mit einer Alkoholfahne nach Hause kommt?

 

Danach informierten Marco Straumann (Jugendarbeiter) und Reto Häfliger (Schulsozialarbeiter) über ihre Erfahrungen mit den Jugendlichen und ermunterten die Eltern, sich bei allfälligen Fragen oder Problemen bei ihnen oder der Schule zu melden. Zum Schluss durften sich die Teilnehmenden bei einem Apéro austauschen und es wurde die eine oder andere Anekdote aus der eigenen Jugendzeit erzählt.